Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein…
Aber NICHT hier!!! Es wird langsam Winter. Dies merkt man vor allem im Süden Australiens. Corangamite befindet sich im südwesten von Melbourne und ist einer der südlichsten Punkte des australischen Festlandes. Es gab sogar schon Schnee! Aber nicht hier sondern in den Snowy Mountains in New South Wales.
Hier kommt der Niederschlag in Form von Regen hinunter und das behindert ziemlich stark meine Arbeitssituation. In den letzten Wochen in Wangaratta und Melbourne hab ich immer so 40h – 50h pro Woche gearbeitet. Die vielen Stunden haben mich nicht wirklich gestört, da die Arbeit angenehm ist und ich auf das Ziel hinarbeite, in absehbarer Zeit, nur noch zu Reisen. Hier jedoch, ist noch weniger los und ich kann nicht problemlos arbeiten. Ich befinde mich in dem kleinen Örtchen Timboon, im Süden von Corangamite. In den ersten Tagen bekam ich ein Training. Meine Aufgabe besteht darin entweder die ganzen Kameras und Sensoren zu überwachen und den richtigen Sektoren zuzuweisen oder den Van zu fahren. Das Fahren ist ziemlich straightforward und ohne Probleme. Der einzige Zusatz ist Knöpfchen drücken, wenn die Straße verdreckt ist. Dies stellt sicher, dass die Sensoren nicht zu viele fehlerhafte Daten liefern. Nach dem Mittag wird jeweils gewechselt. Die Arbeit im fahrbaren Büro, auf der Rücksitzbank, ist wesentlich komplizierter. Zumindest am Anfang. Wenn alles ohne technische Probleme läuft, muss ich auf der Karte die Sektoren selektieren, die als nächstes untersucht werden sollen. Dazu muss ich den Fahrer dorthin navigieren und Knöpfchen, am Start und Ende eines jedes Sektores, drücken. Nebenbei muss ich ältere Daten, bereits aufgenommener Sektoren, prüfen und neue Sektoren zur Strecke hinzufügen. Dies sind am Anfang echt viele Informationen. Dann kommen natürlich auch noch haufenweise Fehlfunktionen dazu. Der Van besitzt 8 Kameras, mehrere Sensoren, 5 vollwertige Computer, ein aufwändiges Energiemanagement und haufenweise Kabel, die alles miteinander verbinden und in Einklang bringen. Die Fehlerquellen sind nahezu unendlich. Die größte Fehlerquelle in letzter Zeit ist das Wetter. Für gute Aufnahmen müssen die Straßen trocken sein. Dies ist bei Niesel auch noch gegeben, jedoch sind dann Tröpfchen auf den Kameras. Das heißt warten bzw. gar nicht erst anfangen, wenn die Straße nass ist. Dies führte zu einer sehr arbeitssamen Woche mit gerade mal 20h. Ist auch mal ganz angenehm jedoch hat die Unterkunft kein Wifi! Deswegen hab ich in dieser Zeit gar keine Blogs veröffentlicht. Ich bin trotzdem froh, dass IMG uns die ganze Zeit eine Unterkunft stellt. Mal sehen, was die nächsten Wochen so bringen. Ich hoffe aber auf Projekte in nördlicheren Gebieten Australiens.
Die Umgebung in Timboon war echt schön und der dortige Wald war perfekt zum Loslassen vom Arbeitsalltag. Es gab mehrere Bushwalks als auch eine alte Zugstrecke, die jetzt ein wunderschöner Trail ist. Ich bin mehrmals einfach losgelaufen und hab die Gegend erkundet. Dabei hab ich endlich mal regelmäßig große Gruppen von Kängurus und Wallabys gesehen. Mein Arbeitskollege hat sogar eine Koala Bär erspäht. Da bin ich noch auf der Suche.
Am Ende des Projekts sind wir nochmal in eine neue Unterkunft umgezogen. Die war voll fett, aber dazu mehr im nächsten Eintrag…
Bis dahin,
Lars